Metallica Biografie

Das „Black Album“, ganz schwarz gehalten, alleine eine silbrig, beinahe unsichtbare Schlange drehte sich auf dem Cover um sich selbst, sprengte damals den Rahmen jedweden Erfolges einer Metal-Band. „Nothing Else Matters“ und „Enter Sandman“ wurden Welthits, sprachen ein dermaßen breites Publikum an, dass „Metallica“ aus dem Genre nahezu hinauskatapultiert wurde und weltweit die Charts stürmte.  Neben anderen Größen in dieser Richtung, wie „Megadeth“ oder Slayer, ist „Metallica“ der einflussreichsten Metal-Bands überhaupt. Ihre Musik ist dabei breit gefächert, orientiert sich nicht nur am typischen Heavy-Metal, sondern beeindruckt auch durch Einflüsse von Rock und Blues.  Auch wenn die Band tatsächlich in Los Angeles gegründet wurde, stammte der Ideenträger nicht aus Amerika, sondern aus Dänemark. Lars Ulrich träumte schon als Kind zwischen „Deep Purple“- und „Iron Maiden“-Klängen von großen Auftritten, viel Lärm und guter Stimmung. Seine Eltern zogen bald von Kopenhagen nach Los Angeles, wo Ulrich seiner Begeisterung für die Musik in jedweder Form nachging. Sofort schaltete er eine Zeitungsannonce und suchte Mitstreiter für eine Band, die er zu gründen gedachte.  Auf diese hin meldete sich James Hetfield. Der Gitarrist hatte eine schwierige Kindheit hinter sich, hatte beide Eltern verloren und fand in der Musik eine geeignete Zufluchtsstätte. Nichts konnte ihm besser tun, als sein Talent auf einer Bühne zu beweisen. Im Grunde war die Band „Metallica“ beim Aufeinandertreffen dieser Musiker ins Leben gerufen.  Den Namen stibitzte sich Ulrich von seinem Kumpel Ron Quintana, der mehrere Vorschläge für seine Zeitschrift zur Hand hatte, von denen „Metallica“ für Ulrich perfekt klang. Auch die anderen Musiker, die am Anfang noch wechselten, wurden per Annonce gefunden, schließlich ein erstes Demo-Tape aufgenommen. Am Bass stand Dave Burton, der auf Ulrich und Hetfield einen so großen Eindruck machte, dass sie sogar nach San Francisco aufbrachen, um mit ihm spielen zu können. Dave Mustaine war der zweite Gitarrist.  Gemeinsam machten sich die Vier bald an der Westküste einen Ruf an musikalischer Zerstörungswut und rasender Brutalität. Gerade 1982 war diese Form der Musik noch durch Glam-Metal in den Schatten gestellt, der vielmehr durch rockige Powerballaden glänzte. „Metallica“ setzte dem die zersetzende Antithese entgegen.  Bald erschien auch das erste Album, „Kill ‘Em All“, blieb allerdings relativ unbeachtet. Auch innerhalb der Band gab es erste Probleme, da Mustaine dazu neigte, sich vor den Auftritten so stark zu betrinken, dass er für Ulrich und Hetfield untragbar wurde. Mustaine musste die Band verlassen, für ihn trat Kirk Hammett auf die Bühne, der ihm durchaus das Wasser reichen konnte.  Alle Bandmitglieder waren natürlich dem Alkohol nicht abgeneigt, was immer wieder zu Problemen und Verwunderung seitens der Manager führte, die sich der Band annahmen. Wie „Metallica“ diesen hohen Alkoholkonsum und die anstrengenden Auftritte bewältigte, war kaum nachzuvollziehen. Sie erhielten sogar den Spitznamen „Alcoholica“. Erst 2001 handelte Hetfield und ließ sich in einer Entzugsklinik kurieren.  Mit dem dritten Album, „Master Of Puppets“, wurde dann auch Ozzy Osbourne auf die vier Musiker aufmerksam und nahm diese als Vorband auf seine Tournee durch die USA mit. Danach folgte eine ausgedehnte Tour durch Skandinavien, bis sich kurz darauf ein Unglück ereignete und der Bassist Burton in Schweden durch einen Unfall das Leben verlor. Vierzig Bassisten wurden nach der Beerdigung und Trauerzeit begutachtet, bis Jason Newsted als neues Bandmitglied begrüßt wurde.  Zwischen Ulrich und Hetfield herrschte immer ein starker Konkurrenzkrampf. Sowohl beim Schreiben der Songtexte als auch beim Einspielen der Songs verausgabten sich beide und erreichten damit gleichzeitig immer mehr Virtuosität. Beide waren die Oberhäupter der Band, beide wurden regelrechte Kontrollfreaks, die einander nichts schenkten. Das wiederum kam ihren Platten zugute.  „…Justice for all“, „One“ und andere Songs wurden auf MTV gespielt, mit dem Album „Metallica“, oder auch „Black Album“ genannt, landete „Metallica” dann mitten im Mainstream und kassierte Preise und Lob. Gleichzeitig waren die eigentlichen Fans der Vorgängeralben irritiert und schimpften auf den verweichlichten neuen Stil. Noch einige weitere Alben folgten, die der Abkehr treu blieben, bis „Metallica“ zum gewohnten Trash-Metal zurückkehrte, sich dennoch die Möglichkeiten für verschiedene Richtungen offenhielt, so u. a. das Projekt „Lulu“, das 2011 gemeinsam mit Lou Reed entstand.

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