Die deutsche Schauspielerin und Stuntfrau Kerstin Landsmann kam als Tochter des Ehepaares Helga und Hans Landsmann am 21. Mai 1977 in Düsseldorf zur Welt. Ihr Vater besaß eine Firma zur Wurstproduktion in Dormagen. Ihre Schauspielerkarriere schien ihr förmlich in die Wiege gelegt worden zu sein. Erste Erfahrungen vor der Kamera sammelte sie bereits als einjähriges Kind. Die kleine Blondine warb für Lebensmittel und viele andere Dinge. Als sie etwas älter war, modelte sie auch auf der Modemesse Igedo in Düsseldorf. Manchmal absolvierte sie einen Fotojob pro Woche. Mit 16 Jahren endete ihre Modelkarriere, da sie mit nur 1,66 Meter Körpergröße nicht mehr die Voraussetzungen erfüllte. Sie selbst fühlte sich in der Branche auch nicht mehr wohl.
1995 legte sie am Erzbischöflichen Gymnasium Marienberg in Neuss ihr Abitur ab. Zur selben Zeit machte sie eine Bekannte aus der Modebranche auf ein Casting für die TV-Serie „Verbotene Liebe“ aufmerksam. Sie überzeugte und spielte fortan die Rolle der jungen Adligen Katharina von Sterneck in der Daily Soap. Ihre Eltern unterstützten und ermutigten sie stets auf ihrem selbst gewählten Weg. Obwohl sie zunächst sechs Jahre lang und dann nochmals im Jahr 2005 in insgesamt mehr als eintausend Folgen mitwirkte, hatte sie nie Angst, ein bestimmtes Klischee angeheftet zu bekommen oder sich gar mit ihrer Rolle zu identifizieren.
Ihr Selbstbewusstsein und vielfältiges Talent zeigten sich unter anderem darin, dass sie auch in diesen Jahren noch einigen kleineren Rollen in Film- und Fernsehproduktionen Gesicht und Ausdruckskraft gab. So spielte sie etwa 1996 in Sönke Wortmanns Literaturverfilmung (Komödie) „Charley’s Tante“ die Claudie. Zunehmende Bekanntheit brachte für Kerstin Landsmann auch manche ungewohnte Aufdringlichkeit von Fans mit sich. Da die junge Frau immer gern Neues probierte und erkundete, absolvierte sie eine Ausbildung zur Stuntfrau, legte ihr Fachabitur ab und suchte neue Rollen.
Mit Beginn der Krimi-Serie „SOKO Köln“ im Jahr 2003 übernahm sie die Rolle der Vanessa Haas. Als eine der Protagonisten der ZDF-Vorabend-Serie konnte sie sich von einer Praktikantin und Kommissar-Anwärterin zur Kriminalkommissarin entwickeln. Dabei blieb sie die einzige Konstante in dieser Serie über alle Jahre hinweg. Als etwas aufmüpfige, chaotische, eigenwillige und freche Person mit losem Mundwerk und viel Witz konnte die Krimiliebhaberin viele ihrer Talente in dieser Figur einbringen.
Auch während der Jahre bei „SOKO Köln“ spielte sie zahlreiche Nebenrollen in weiteren Fernseh- und Filmproduktionen. Neben Besetzungen in Einzelfolgen anderer Krimi-Serien übernahm sie auch kleinere Rollen in Unterhaltungsserien und Fernsehfilmen. Noch 2003 war sie in der ZDF-Serie „Halt durch Paul“ zu sehen. Es folgten Engagements 2004 in „Die Rosenheim-Cops“ und dem Film „Agnes und seine Brüder“ an der Seite von Katja Riemann, Til Schweiger und Moritz Bleibtreu. Im selben Jahr spielte sie in der ProSieben-Produktion „Sex & mehr“ mit und 2005 folgte die ZDF-Komödie „Mein Vater und ich“. 2008 war sie im Inga-Lindström-Film „Der Erbe von Grandula“ zu sehen und im Jahr darauf wirkte sie in „Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei“ mit. Es folgten 2011 zwölf Folgen bei „Knippi ermittelt“, dem sich noch ein Engagement in „Der letzte Bulle“ anschloss.
Neben und mit ihrer Schauspieltätigkeit engagierte sich Kerstin Landsmann auch für national und international agieren Hilfsorganisationen. Im Jahr 2014 spielte sie im Menschenrechtsdrama „Zeit vergeht – Menschenrechte sind kein Privileg mit, welches einer internationalen Kampagne von Amnesty International zur Verfügung gestellt wurde. Mehrere Jahre machte sich die Besitzerin eines Golden Retriever ebenfalls im Verein „beschützerinstinkte e.V.“ stark, der sich das Ziel stellte, mit Therapiehunden Kindern zu helfen, Einschränkungen in ihrem Alltagsleben
besser bewältigen zu können.
Die begeisterte und vielseitige Sportlerin (Tennis, Golf, Ski Alpin, Snowboard, Trampolinturnen, Wakeboard, Beachvolleyball u.a.), die einige Jahre mit dem damaligen VIVA-Moderator Mola Adebisi liiert war, heiratete am 5. September 2004 den Stuntman Dietmar Löffler. Die Familie, zu der ein älterer und seit 2006 ein gemeinsamer Sohn gehören, bezog 2007 einen ausgebauten Bauernhof auf einem 3000-Quadratmeter-Grundstück in Granterath in der Nähe von Erkelenz. Hier konnte Kerstin Landsmann abseits von Fantrubel und Arbeit am Set immer wieder entspannen und ein bodenständiges und gutnachbarschaftliches Familienleben genießen.
Auch wenn sie für die Novemberausgabe 2008 des Magazins Playboy nackt posierte, war die hübsche, zierliche blonde Frau nie eine Blondine im oberflächlichen Sinn. Neben ihren schon erwähnten Fähigkeiten zeichneten sie in ihrem bisherigen abwechslungsreichen Leben auch Sprachbegabung, Klugheit und Familiensinn aus.
Kerstin Landsmann Biografie
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