Geschichte der Popmusik

„Populär“ ist ein Begriff, den man bis in das 17. Jahrhundert zurückverfolgen kann. Bereits 1765 hatte Johann Gottfried Herder eine Sammlung an schottischen und englischen Balladen. Musik, die instrumenta erzeugt wurde, verachtete man im 18. Jahrhundert. Zu dieser Zeit sah man Musik lediglich dann als Musik an, wenn die menschliche Stimme sie erzeugte.
Heute wird Popmusik vor allem als Unterhaltungsmusik bezeichnet. Sie setzt sich aus melodiösen und harmonischen Rhythmen, sowie aus erfolgreicher und kommerzieller Musik zusammen. Der Großteil der produzierten Popmusik entsteht aus zurzeit aktuellen, verschiedenen Musikstilen. Der Begriff der Popmusik an sich entstand ursprünglich in der Kultur der US-Amerikaner, weswegen die meisten Songs auch in englischer Sprache verfasst sind. Der Erfolg der Songs wird an den Charts sowie an der Hitparade gemessen. Es handelt sich bei der Popmusik um den wohl lukrativsten Zweig der gesamten Musikindustrie.
Die USA spielte zunächst kaum eine Rolle, was die Musikgeschichte betrifft. Dieser Zustand hielt bis zur ersten Hälfte des 19.jahrhunderts an. Gründe dafür waren die gesellschaftlichen Verhältnisse, sowie die Tatsache, dass erst der Westen vollständig erschlossen werden musste, bevor sich eine stabile Struktur der Gesellschaft entwickeln konnte.
Eine große Bedeutung in der Entwicklung der Popmusik spielte der Unterschied zwischen den Rassen. Der Teil der Amerikaner, der seinen Ursprung in Europa hatte, hielt dieser Kultur die Treue. Die aus Afrika als Sklaven verschleppten Afroamerikaner hatten jedoch eher ein Problem mit dieser Kultur. Da viele Stämme in Afrika ein nomadisches Leben führten und vor allem eine dezentrale Siedlungsstruktur existierte, sprachen die Menschen viele unterschiedliche Sprachen. Und somit war ein allen bekanntes, nationales Liedgut nicht vorhanden. Zudem wurde ihnen verboten, ihr Gedankengut, welches auf ihrer Kultur basierte, auszuüben. Sie waren gezwungen, die Sprache zu lernen, die auch ihr Besitzer sprach. Sowohl das Singen als auch das Sprechen ihrer Heimatsprache war ihnen nicht erlaubt. Es entstand eine neue Kultur, basierend auf dieser Unterdrückung, die auf afrikanischen Traditionen in Verbindung mit aus der europäischen Kultur übernommenen Elementen beruhte. Diese spielte jedoch vorerst, in der ersten Hälfte des 19.jahrhunderts, kaum eine Rolle, da die Menschen noch nicht frei waren. Erst nach dem Bürgerkrieg änderte sich das. Viele der ehemaligen Sklaven kauften sich Instrumente von den vielen Militärkapellen und gründeten damit kleine Bands. Innerhalb der ersten 20 Jahre nach dem Bürgerkrieg stieg die Zahl der schwarzen Berufsmusiker an. Da die Weißen vorrangig in Orchestern mit klassischer Musik spielten, erlangten die Schwarzen stetig mehr Einfluss, was die Popmusik und ihre Entwicklung in den USA betraf. Der erste Musikstil, der von Schwarzen geprägt wurde, enstand Ende des 19.Jahrhunderts: Die erste amerikanische und eigenständige Form der Popmusik war der Jazz.
Mit den Jahren entstanden viele verschiedene Popmusik-Stile. In erster Linie dienten diese dem Aspekt der Unterhaltung. Dennoch gelang es den Musikern ihre Songs mit politischen Inhalten zu füllen. So wurden unter anderem von Jimi Hendrix, John Lennon und Bob Dylan die aktuellen politischen Ereignisse besungen. Die politische Popmusik stellt einen der bedeutendsten Bereiche dar. Jahrelang unterschätzten sowohl die Medien als auch die Wissenschaft diese. Sogar heute noch spielen die politischen Anliegen eine große Rolle in der Popmusik. Große Gegenliebe erhalten zum Beispiel immer noch Themen wie die Aufhebung von Klassenschranken oder die Arbeitslosigkeit. Besonders aus diesem Grund finden Musiker und Bands wie Peter Gabriel, Sting, Simple Mind und U2 großen Anklang bei ihren Zuhörern. Zudem wird die Popmusik genutzt, um gemeinschaftliche Lebensgefühle auszudrücken.
Im Bereich des Popfestivals schrieb Bob Geldofs mit seinem „Live Aid“-Benefizkonzert Geschichte. Eigentlich wollte Bob Geldof am 13. Juli 1985 nur ein kleines Benefizkonzert organisieren, welches er der hungernden Bevölkerung Äthiopiens widmete. Jedoch entstand aus diesem ein riesiges Doppelkonzert, welches gleichzeitig in Philadelphia und London gegeben wurde. Dies war die Geburtsstunde von Live Aid. Mit der Zeit gab es immer mehr Musiker, die an dem Ereignis teilhaben und für den guten Zweck auf ihr Honorar verzichten wollten. Zudem stellte das Mandela-Konzert im Jahre 1988 einen weiteren bedeutenden Punkt dar, was die Geschichte der Popmusik betrifft. Gerade für die jungen Zuhörer wurden Songs wie „Brothers in Arms“ oder „Mandela Day“ zum Symbol für das neue politische Verständnis.
Anfang der 80er Jahre etablierte sich die deutsche Popmusik mit Der Neuen Deutschen Welle. Musiker wie Peter Schilling, Trio oder Nena spielten hier eine entscheidende Rolle. In Österreich feierten Musiker wie Wolfgang Ambros und Marianne Mendt ihren Erfolg mit dem Austropop.
Der Fernsehsender MTV startete in den USA am 1. August 1981. Sein Zuständigkeitsbereich betraf ausschließlich die Übertragung von Musikvideos. Es gab fast keinen Popmusiker, der zum Star wurde und der keine Musikvideos zu seinen Songs produzieren ließ. Unumstritten gilt Michael Jackson als größter Videokünstler und Popstar. Bis heute hat sich das Phänomen der Musikvideos gehalten, die zwar nicht notwendig für die Musik sind, jedoch als Werbemedium für den Künstler und seinen Lieder dienen.
Schon früher wurden Themen wie Sexualität, Zärtlichkeit oder Liebe von vielen Künstlern in ihre Songs eingebaut. Während der Rock’n’Roll-Ära drängten sich nun noch gefühlvolle Balladen nach vorne, durch die das Thema Liebe oberflächlich behandelt wurde. Es dauerte seine Zeit, bis dieses Thema radikaler angeschnitten wurde. Eine Menge Interpreten singen vom Betrogenwerden, von Sex und von Liebe. 

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