Slayer Biografie

Am 2. Mai 2013 starb der „Schlachter” Jeff Hanneman mit gerade einmal 49 Jahren. Geboren wurde er 1964 in Oakland. Sein Vater war Deutscher und hatte im Zweiten Weltkrieg gekämpft, was Hanneman immer wieder als Begründung für seine Sammlung an Kriegs- und Nazi-Utensilien nahm. Der bekannte Gitarrist der Band „Slayer“ prangerte in seinen Songtexten die bestialische und blutrünstige Welt an, sah Katastrophen und Seuchen kommen, versprach Massenselbstmorde, ließ Blut von der Bühne über das Publikum regnen. Hanneman starb an einem Spinnenbiss und dem darauffolgenden Leberversagen. Ein eigenartiger Tod für einen Musiker, der eine Killer-Hymne auf Josef Mengele verfasste.
 Die Band „Slayer” gründete Hanneman 1981 in Kalifornien, gemeinsam mit Kerry King. Schon früh schwärmte Hanneman für Bands wie „Iron Maden” oder „Motörhead” und wollte sie mit noch brutalerem Thrash überflügeln. Hanneman war kein Virtuose auf der Gitarre, aber er wusste die Klänge so umzusetzen, dass sie das, was er in den Texten ins Publikum brüllte, hervorragend untermalten. Gemeinsam mit dem Bassisten Tom Araya und Schlagzeuger Dave Lombardo trat die neu geborene Band auf kleine Bühnen auf und zeigte zunächst mehr Punk als Metal.
 Die Begegnung mit dem Label-Besitzer Brian Slegel brachte die erste Veränderung mit sich und das Album „Show No Mercy” entstand. Schon von Beginn an waren satanische Symbole Teil des musikalischen Ausdrucks der Band, weniger aus Überzeugung denn als Maßnahme der Konfrontation, dem prüden Amerika Empörungsschreie zu entlocken. Satan war zu dieser Zeit ein hervorragendes Mittel, Aufsehen zu erregen, Heavy-Metal definierte sich noch nicht über Brutalität, Gewalt und Hass, sondern war eher ein müder Balladenrock. Was demnach Heavy-Metal oder Thrash-Metal war, musste erst noch bewiesen werden. Die Auftritte machten von sich reden, die Gage wurde umgehend in jede Menge Alkohol umgesetzt.
 Als sich 1986 der Produzent Rick Rubin bei „Slayer“ meldete und anbot, das nächste Album zu finanzieren, kam die Wende und der Erfolg. Rubin hatte bereits mit den „Beastie Boys“ oder „Run DMC“ gearbeitet. Mit „Slayer“ entstand nun das Wahnsinnswerk „Reign In Blood“, ein Album, auf dem die Band mit existenzialistischer Wut und Raserei alles niederdrosch, was jemals zuvor unter der Bezeichnung „Heavy-Metal“ zu hören war.
 Auch Hannemans Sammlung an Kriegsmaterial aus der Nazi-Zeit oder dem Vietnamkrieg kam immer wieder zum Einsatz und wurde bewusst provokativ präsentiert, so wurde unter anderem ein Fanclub „Slaytanic Wehrmacht“ getauft.
 Erste Streitigkeiten machten sich bemerkbar, es ging um Geld und die üblichen persönlichen Differenzen. Lombardo verließ die Band, Tony Scaglione sprang für ihn ein, der jedoch keine Chance hatte, sich zu behaupten, bis der Produzent Rubin Lombardo wieder in die Band zurückholte, der auch willig folgte. Das Album „Seasons In The Abyss“ erschien und gelangte in die Charts.
 Der Name „Slayer“ versprach immer den absoluten Metal-Kick. Auch wenn „Slayer“ nie den Mainstream wie z. B. „Metallica“ erreichten, waren sie aus der Thrash-Metal-Szene nicht wegzudenken und dort zur eigentlichen Größe aufgestiegen. Während die Musiker wechselten, insbesondere am Schlagzeug und verbunden mit dem Namen „Dave Lombardo“, der immer wieder absurde Geldforderungen stellte, wurde zum Beispiel am 6. 6. 2006 um 06.06 Uhr ein neues Album auf den Markt gebracht, darunter der Song „Cult“, in dem „Slayer“ den eigenen Geschwindigkeitsrekord brach. Dieser Tag wurde schnell zum Kult-Tag kreiert, so dass mittlerweile jedes Jahr zu diesem Datum die Pflicht unter Fans besteht, lautstark satanische Slayer-Texte zu spielen und zu hören.
 Nun hat sich der Gitarrist Hanneman zu plötzlich verabschiedet und „Slayer“ muss sich neu arrangieren. Den Spinnenbiss zog Hanneman sich bereits 2011 zu. Er berichtete selbst, dass er in der Badewanne saß und Bier trank, als er den Biss bemerkte. Auf dem Weg zum Krankenhaus schwoll sein Arm an, danach fiel er sogar ins Koma. Immer wieder musste er sich Operationen unterziehen und konnte nicht mehr spielen. Am Ende versagte dann doch die Leber.

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