David Guetta Biografie

Heutzutage ist es schwierig, sich einen Namen als DJ zu machen, da der Trend in den Neunzigern so ziemlich jeden dazu animierte, diese Welt tiefer zu ergründen und sich selbst an ein Plattenpult zu stellen. Bald war der DJ Teil jedes Diskothekenprogramms. Die Kunst blieb dabei, die Rhythmen verschiedener Platten aufeinander abzustimmen, ohne dass der Wechsel oder Übergang zu hören war, und gleichzeitig durch die Variationen mit neuem Beat zu unterlegen. So war es möglich, mehrere Platten nebeneinander laufen zu lassen, deren Melodien und Rhythmen zu vermischen und auf diese Weise einen individuellen Sound zu erzeugen, der nicht nur abwechslungsreich, sondern auch grundsätzlich im Wechsel begriffen war, sich durch einen schnellen 4/4-Takt und die bald charakteristischen beigefügten Bassdrums auszeichnete. Diese Form der Musik nannte sich „House“. Nur die, die in den Anfängen dabei waren, gelten als Begründer und stehen auch mit ihrer Präsenz für eben jene Richtung der „House“-Musik.
 Einer der großen Namen der DJ- und „House“-Szene ist wohl David Guetta. Mitgerissen von der damals aus den USA kommenden und die Welt nach und nach erobernden Electro-Welle wurde auch Guetta animiert, sich mit der Kunst des Plattenauflegens und Mixens zu befassen.
 Geboren wurde er am 7. November 1967 in Paris. Seine Mutter stammte aus Belgien, sein Vater war Marokkaner. Schon seit der Schulzeit war er ein großer Party-Spezialist, nahm Eintrittsgeld von seinen Klassenkameraden und Bekannten, um sie in seinem Keller mit eigens zusammengestellter Musik zu unterhalten. Das Hobby wurde schnell Berufung. Gerade in Paris war der neue Musik-Trend eine rauschhafte Abwechslung zum Gewohnten, und bald schon sah man Guetta in etlichen Clubs und Veranstaltungen, um die Leute mit eigenen zusammengemixten Platten zu unterhalten.
 Der Erfolg konnte sich sehen lassen. Guetta war innerhalb Frankreichs, insbesondere in Paris, schnell ein Begriff für die nach Rausch und Rhythmen gierige Menge an Club-Besuchern. Hier spielte eine Vermengung aus Lichtspiel, Musik, Tanz und Drogen eine süchtigmachende Rolle groß angelegter Bühnenshows, vor der sich eine berauschte Masse im Beat verlor. Die musikalische Bewegung war aggressiver als vergleichsweise die befreiende und ebenfalls berauschte Bewegung in den Sechzigern. Bei der House-Musik ging es um das Erobern einer tanzwütigen Meute mittels eigenwilliger, schneller Rhythmen und eingefügten Instrumentalpassagen, ein Zusammenspiel vieler Faktoren, um letztendlich eine einmalige und im Gedächtnis haftend bleibende Nacht geboten zu haben. Alles was zählte, war die Party.
 Die erste eigene Diskothek in den Neunzigern ermöglichte Guetta mehr Spielraum und Unabhängigkeit. Aus diesen Nächten voller Musik und Ekstase entstand die erste Single „Up & Away“. Paris war schnelllebig und die angesagten Partys wurden bald durch neue Musikmuster bestimmt, daher suchte Guetta nach anderen Auftrittsmöglichkeiten. Es verschlug ihn nach Ibiza, wo die Fläche noch jungfräulich war, die Party-Freudigen offen für seine Kunst des Plattenauflegens. Gemeinsam mit einem Freund eroberte er die Szene, brachte bald schon die zweite Single, dann ein Album heraus, auf dem sich das berüchtigte „The World Is Mine“ befand, das bis heute in etlichen Clubs weltweit gespielt wird.
 In dieser Zeit lernte Guetta Cathy Bardan kennen, die er bald darauf auch heiratete. Die Ehe brachte eine dreijährige Pause vom Rummel des DJ-Lebens mit sich, aus der er schließlich mit dem Album „Pop Life“ zurückkehrte. Die Zeit war gut gewählt, die Platte schlug ein wie eine Bombe. Guetta hatte über die House-Szene hinaus, in der er als Geheimtipp galt, nun auch den Mainstream erobert und schaffte spätestens mit dem darauffolgenden Album „One Love“ den endgültigen, internationalen Durchbruch.

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