Doors Band History

Mit seinem Tod hinterließ Jim Morrison ein großes Chaos an Ungereimtheiten, an dem verschiedene Verschwörungstheorien anknüpften, darunter das Gerücht, er wäre nie drogensüchtig gewesen, im Gegenteil, hätte all das strikt abgelehnt. Derartige Thesen wirkten natürlich äußerst suspekt, zumal man sich Morrison kaum ohne den Meskalin-Gang durch die Wüste, auf der Suche nach dem spirituellen Führer und sich selbst, vorstellen konnte.
 Ebenso gehört Morrison dem so genannten „Club 27“ an, der ungereimte, mysteriöse Todesfälle berühmter Stars in eben jenem Alter versammelt. Andere sind beispielsweise Jimi Hendrix, Janis Joplin oder Kurt Cobain von der Gruppe „Nirvana“.
 Auch gab es immer wieder einmal Zweifel daran, ob Jim Morrison tatsächlich damals in Paris in der Badewanne seiner Wohnung an Herzversagen starb. Einige behaupteten, er wäre nicht tot, hätte seinen Tod nur vorgetäuscht, andere, er sei nicht so gestorben, wie es offiziell dargestellt wurde, eine Autopsie wurde nie gemacht. Stattdessen soll er durch eine Überdosis Heroin auf einer Diskothekentoilette den Tod gefunden haben.
 Seine Freundin Pamela Courson erzählte die Geschichte seines Todes aus ihrer Perspektive. Sie wären im Kino gewesen, anschließend hätten sie Platten gehört und in der Nacht, als sie beide schon geschlafen hatten, wachte Morrison auf und fühlte sich nicht wohl, weshalb er ein Bad genommen hätte. Sie fand ihn später, am Morgen des 7. Juni 1971, tot in der Wanne. Er wurde auf dem berühmten Friedhof „Père Lachaise“ beigesetzt, sein Grab wurde schnell eine Pilgerstätte für Fans, Pamela Courson starb drei Jahre nach ihm an einer Überdosis.
 So oder so, die Band „The Doors“ wäre ohne Morrison nicht denkbar. Der ganze Zauber ging allein von seiner Präsenz aus, auch wenn die übrigen Mitglieder häufig mit seinen Allüren zu kämpfen hatten. Die Furcht Morrisons, einem großen Publikum zu begegnen, erfüllt jedoch von dem Wunsch, seine Botschaften zu übermitteln, führte in den ersten Auftritten noch dazu, dass er mit dem Rücken zu den Menschen stand, später, dass er seine Angst mit Alkohol bekämpfte. Nicht selten brach der poetische, oftmals weit weg erscheinende Sänger mitten auf der Bühne zusammen, was nichts daran änderte, dass seine Botschaft ankam und seine Fans ihn verehrten. Krisen über Krisen folgten, Probleme mit der eigenen Familie, Untreue der Freundin Pam gegenüber, Rausch und Fall, selbst das Jahr seines Todes war voll davon. Morrison hatte sich strafbar gemacht, als er auf der Bühne die Hosen fallen ließ, was zu einer Massenschlägerei und zu seiner Verhaftung führte. Er wartete in Paris das Gerichtsurteil ab.
 Als die Gruppe 1965 von den beiden Kunststudenten Morrison und Ray Manzarek gegründet wurde, wollten die Bandmitglieder den Menschen im Sinne Blakes und seinen gereinigten „Pforten der Wahrnehmung“ die Augen öffnen, sie von ihren auferlegten Begrenzungen befreien. Dazu dienten nicht nur die tiefgründigen Texte der „Doors“, sondern auch die Verkörperung von Sex und Rausch. Morrison fühlte sich eigentlich mehr als Schamane, der den Geist eines toten Indianers in sich trug, und hoffte, seine Gedichte in musikalischer Begleitung vortragen zu können. Stattdessen überredete Ray Manzarek ihn dazu, eine Band zu gründen, holte noch den Gitarristen Robbie Krieger und John Densmore am Schlagzeug dazu.
 Die Kombination stellte sich als genial heraus. „Blues“, „Rock“ und „Soul“ vermischten sich zu transzendenten Klängen, in die sich Morrison wie in Nebel hüllte, um auf der Bühne über den Sinn des Lebens zu philosophieren und sich in einer Art Trance zu wiegen, die auf das Publikum überging. Die Auftritte waren von Anfang an ereignisreich. Nicht nur, dass die Songs befreiend wirkten, so gab es auch immer wieder Skandale, beispielsweise, als „The Doors“ in der „Ed-Sullivan-Show“ auftraten und Morrison sich weigerte, die Textzeile aus „The End“ – „Mother, I want to fuck you.“wegzulassen.
 Das erste Album blieb eines der besten, und nach Morrisons Tod mussten sich die übrigen Bandmitglieder mit der Rolle der Zweitbesetzung abgeben, konnten auch die Lücke, die Morrison hinterließ, nicht füllen. Zwei Alben der „Doors“ erschienen noch, jedoch ohne den erhofften Erfolg. 1978 trennten sich die „Doors“ dann endgültig. Alles, was ihnen blieb, war der Streit um die Rechte, während Morrison neben Joplin und Hendrix als musikalische Legende der Sechziger in die Geschichte einging.

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